Was/Wer ist Gott?
- Die Menschen haben sich im Laufe der Evolution auf verschiedene Arten Vorstellungen vom Göttlichen, Übersinnlichen usw. gemacht
- Meister, Propheten u.a. haben Botschaften Gottes verbreitet, die dann z.B. in Heiligen Schriften aufgeschrieben wurden und Glaubensgrundsätze, religiöse Riten etc. begründen
Glaubensgrundsätze sind Kultur-stiftend und maßgeblich für Philosophie, soziales Miteinander, Politik etc. und somit auch für alle Probleme dieser Welt
Kernaussagen aller bzw. der meisten großen Religionen sind:
- Gott/Götter haben die Welt, das Universum, Pflanzen, Tiere und Menschen geschaffen
- Die Schöpfung, somit die Menschen sind von Gott getrennt, Gott ist ein Über-Wesen
- Gott/Götter nehmen Einfluss auf die Menschen, belohnen (Himmel), bestrafen (Hölle)
- Die Menschen versuchen durch Gott-gefälliges Leben in den Himmel zu kommen (Transzendenz)
- Religionen grenzen sich gegen andere Religionen ab, verkünden unterschiedliche Heilswege
- Auch wenn Religion und Politik faktisch getrennt sind, bilden sie einen gemeinsamen kulturellen Rahmen
- Aus dem kulturellen Rahmen ergeben sich Gesetze, Machtstrukturen, Wertesysteme
- Aus der Abgrenzung bzw. übersteigerter Heilsbotschaften gegenüber anderen ergeben sich Hegemonialansprüche, letztlich oft kriegerische Auseinandersetzungen
- aus Basis der Unterscheidung wird regionaler wirtschaftlicher Mangel transzendiert, als das Ungerechte/Böse der anderen ausgelegt
Kernaussagen einer neuen(?) Spiritualität:
- Gott ist Alles, Gott ist das Leben, Gott ist die Liebe, Gott ist das „Ich bin“, Gott ist somit kein Wesen
- Die Menschen, alles Leben, das Universum sind Projektionen Gottes
- Der Mensch, seine Seele, ist ein Teil von Gott
- Gott erkennt sich in seinen Teilen
- Menschen erkennen sich als Teil von Gott, wissen sich als nicht getrennt von Gott
- Alles ist (Alles, Eins), jede Trennung ist eine Illusion
- Es gibt somit kein Richtig/Falsch, Besser/Schlechter, Gut/Böse, Himmel/Hölle, nur Illusionen darüber
- Mit dem Wissen, dass Illusionen nicht die Realität widerspiegeln, kann eine andere, menschliche/göttliche/friedliche Kultur entstehen
Alternativen ohne Gott?
Brauchen die Menschen heute Gott?
Nicht Gott hat die Menschen nach seinem Bild geschaffen, sondern die Menschen haben sich Götter zur Erklärung ihres Daseins erfunden, und dort eingesetzt, wo ihre Erklärungen keinen Sinn ergeben. Deshalb haben die meisten Götter auch ziemlich menschliche Regungen, sind rachsüchtig, gemein, verstoßen gegen die Gesetze, die den Menschen auferlegt wurden.
Gott ist also ein Konstrukt, das wir Menschen nicht wirklich brauchen. Denn, wenn wir erwachsene Menschen sein wollen, dann brauchen wir niemanden, der über uns richtet, als eben wieder wir Menschen, zumal er/sie es ohnehin nicht tut …
Gott ist die Liebe!
- Respekt gegenüber dem Anderssein
- Gleichberechtigung, Vielfalt
- Hilfe zur Selbsthilfe
- Synergien
Gott ist das Leben!
- Das Leben ist radikal, ist evolutionär, es überlebt nur das, was dazu taugt …
das heißt nicht zwingend: stark, brutal, machtvoll, verdrängend
sondern: intelligent, nachhaltig, erhaltend, anpassend
- Menschen, die dies berücksichtigen, stehen für:
- Respekt vor dem Leben, dem Anderen, vor jedem
- nachhaltiges Wirtschaften: im Einklang mit der Natur, keine Ausbeutung, Regionalität trotz Globalisierung
- Gemeinwesen, Füreinander, alles was uns allen nützt, egal wo auf der Welt
- Gleichgewicht der Kräfte
- kein Sozialismus, aber soziales Gewissen, teilen, Förderung der regionalen Entwicklung
- keine Ausbeutung, keine Privilegien aus regionalen Vorteilen